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Würzburg: Tropenmediziner klärt über Affenpocken auf

24.05.2022, 12:02 Uhr in Stadtgespräch
Affenpocken
Foto: pixabay.com

Kein Grund zur Sorge

Die Ausbreitung der Affenpocken in Europa ist kein Grund zur Sorge. So sieht es der Würzburger Tropenmediziner Dr. August Stich. Die Gefahr einer Pandemie durch die Pocken sieht er überhaupt nicht.

Im Vergleich zu Corona brauche es für die Übertragung von Affenpocken einen sehr engen körperlichen Kontakt. Zudem seien die Affenpocken nicht mit den, inzwischen ausgerotteten, Pocken vergleichbar.

Die meisten Fälle seien mild und es gebe nur sehr wenige Todesfälle bei Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem. Derzeit gibt es einen größeren Ausbruch der Krankheit in mehreren europäischen Ländern.

Affenpocken nicht mit Corona vergleichbar

Die Affenpocken seien überhaupt nicht mit Corona vergleichbar. Pockenviren an sich seien nicht besonders mutationsfreudig - im Gegensatz zu Corona komme hier nicht besonders häufig eine neue Variante vor.

Zudem verbreitet sich Corona bereits bevor der Patient von seiner eigenen Infektion weiß. Affenpocken sind weit weniger ansteckend, zudem reiße die Infektionskette beim Menschen ab - d.h. das Virus wird nicht endlos von Mensch zu Mensch weitergegeben.

Dr. Stich rechnet damit, dass sich die Meldungen über neue Fälle des Affenvirus in wenigen Wochen erledigt haben werden.

Was sind Symptome für eine Affenpocken-Infektion?

Wie geschildert ist für eine Übertragung ein sehr enger Kontakt nötig. Die Inkubationszeit ist vergleichsweise lang und kann bis zu 21 Tage betragen.

Meist haben Patienten zunächst unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Fieber. Später entstehen rote Hautstellen (Punkte), die dann zu kleinen Papeln und Höckern auf Linsengröße anschwellen. Diese Punkte können jucken und schmerzen, heilen dann aber ab - manchmal jedoch mit Narbenbildung.

Tierkrankheiten werden häufiger auf Menschen übergehen

Genauso wie Covid-19 sind die Affenpocken eine Viruserkrankung, die vom Tierreich auf den Menschen übergesprungen sind. Laut Stich wird es das in der Zukunft häufiger geben. Grund dafür sei vor allem die Globalisierung.

Man müsse sich darauf einstellen, dass morgen etwas Neues komme, so der Tropenmediziner weiter.

Das Interview mit Prof. Dr. August Stich

Würzburger Tropenmediziner klärt auf:

  1. Keine Panik vor Affenpocken
  2. Was ist das Neue an der Entwicklung?
  3. Wie ansteckend sind die Affenpocken?
  4. Gefahr nur bei engen Kontakten
  5. Wie sind die Affenpocken übetragbar?
  6. Was sind die Symptome?
  7. Affenpocken nicht vergleichbar mit echten Pocken
  8. Können Mutationen entstehen?
  9. Keine Pandemie am Horizont
  10. Gemeinsamkeit zu Corona
  11. Unterschied zu Corona