Würzburg: Eltern starten Petition für Luftfilter in Schulen
Die Stadt Würzburg hat entschieden: Es werden nicht flächendeckend Luftfilter in die Würzburger Schulen eingebaut. Das hat Schulreferentin Judith Jörg im Gespräch mit unserer Redaktion betont. Das finden vor allem die Eltern der betroffenen Schüler nicht in Ordnung. Deswegen gibt es inzwischen eine Elterninitiative, die sich für Luftfilter an den städtischen Schulen einsetzt. Im Rahmen einer Online-Petition sammelt sie Unterschriften. Die Petition soll dann bei Schulbürgermeisterin Judith Jörg eingereicht werden. Aktuell hat die Petition schon über 1.200 Unterschriften (Stand 15.9.21).
Stadt hat punktuell Luftfilter installiert
Man habe in den letzten Wochen aber punktuell Klassenzimmer mit
Luftreinigern ausgestattet. Dabei habe man Klassenzimmer gewählt, in
denen sich das Lüften im Winter schwierig gestalten könnte. Dazu habe
man auch eng im Austausch mit den Schulleitungen gestanden. Davon
abgesehen habe sich das bisherige Konzept, vor den Sommerferien, bereits
bewährt, daran wolle man auch weiter festhalten. Mit umsichtigem
Handeln und den Testmöglichkeiten sei die Situation gut zu handhaben, sagt Judith Jörg.
Luftfilter künftig Standard bei Generalsanierungen und Neubau
Wie berichtet hatten sich sowohl Jörg als auch der Stadtrat gegen Luftfilter an städtischen Schulen ausgesprochen – damals auch wegen Zweifeln an den Vorteilen für die Schüler. Seit vergangener Woche steht allerdings fest, das Schulklassen mit Luftfiltern im Falle eines Corona-Falls nicht in Quarantäne müssen. Zudem fördert der Freistaat den Einbau mit 50 Prozent. Der Würzburger Stadtrat hatte beschlossen, dass bei Neubauten oder Generalsanierungen feste Luftfilteranlagen eingebaut werden sollen.
Unterschiedliche Situation an Würzburger Schulen
Damit
zeigt sich, dass an Würzburger Schulen künftig eine unterschiedliche
Ausstattung mit Luftfiltern besteht. Wie berichtet wurden im Matthias
Grünewald Gymnasium – das unter bayerischer Trägerschaft steht –
während der Sommerferien Luftfilter in die Klassenräume eingebaut.
Luftfilter in den Landkreisen
Der Landkreis Kitzingen hat sich schon vor den Ferien relativ schnell und unbürokratisch entschlossen, selber in den Vorschuss zu gehen und zumindest seine Landkreisschulen in den 5. und 6.Klassen – da wo Kinder noch keine Impfung bekommen können – auszustatten. 173 Luftfilter wurden dort in den Ferien installiert (Gymnasium Kitzingen, Gymnasium Marktbreit, Realschule Dettelbach und Realschule Kitzingen).
Der Landkreis Main-Spessart hat den Bedarf abgefragt und stattet jetzt seine Schulen flächendeckend aus: 461 Luftfiltergeräte sind bestellt und sollen bis Oktober aufgestellt werden. Aktuell sind davon erst 10 Prozent in Betrieb.
Und es gibt auch andere Konzepte: Die Stadt Lohr arbeitet derzeit an Lüftungskonzepten für die Grundschulen, heißt, es wird genau geschaut, wie lange wie oft gelüftet werden soll, damit das Ansteckungsrisiko klein bleibt.
Der Landkreis Würzburg will statt mobilen Luftfiltern vorzugsweise feste Anlagen installieren – diese werden vom Bund mit 80 Prozent gefördert. Knackpunkt: Der Einbau dauert mindestens ein Jahr. Ob mobile Geräte an die Schulen kommen als Übergang – das muss noch diskutiert werden. Der Kreistag bespricht das frühestens am 20. September.