Würzburg: Die meisten Stolpersteine Bayerns
Was ist denn das Glänzendes im Boden? Das fragen sich viele, wenn sie zum ersten Mal einen sogenannten Stolperstein sehen.
Stolpersteine - das sind etwa zehn auf zehn Zentimeter große Messingplatten im Boden. Auf ihnen stehen Namen, Geburts- und Todesdatum und Todes-Ort von Opfern der Nazis.
Das Projekt gilt als das größte dezentrale Denkmal der Welt.
Würzburg hat die meisten Stolpersteine Bayerns
In Würzburg sind am Dienstag zum 33. Mal Stolpersteine verlegt worden. Insgesamt waren es diesmal 15 Stück. Damit gibt es in Würzburg nun insgesamt 696 Stolpersteine - so viele gibt es in keiner anderen bayerischen Stadt.
Die 15 neuen Stolpersteine erinnern an Homosexuelle aus Würzburg, die Opfer der Nazis wurden. Insgesamt erinnert das Projekt aber an alle Menschen, die Opfer wurden: Juden, Menschen mit Behinderung, Widerstandskämpfer, Sinti und Roma.
Weltweit sind mittlerweile über 100.000 Stolpersteine verlegt.
Das Projekt Stolpersteine
Die ersten Stolpersteine in Würzburg sind im Jahr 2006 verlegt worden. Insgesamt gibt es das Projekt des Künstlers Gunter Demnig seit 1992. Der allererste Stolperstein wurde in Köln verlegt. Inzwischen gibt es das Projekt in 14 Ländern, darunter Österreich, die Niederlande, Tschechien, Italien und Frankreich.
In Würzburg kümmert sich der ehrenamtliche Arbeitskreis Stolpersteine um die Verlegung. In die Verlegungen werden teilweise auch Schulen mit eingebunden, damit der mahnende Charakter des Projekts auch bei der nächsten Generation ankommt. Der Arbeitskreis kümmert sich auch um die regelmäßige Pflege und Reinigung der Steine und sucht dafür immer wieder freiwillige Pflegepaten.
