Würzburg / Lohr: Mord-Prozess neigt sich dem Ende – Plädoyers erwartet
Der Prozess um einen getöteten 14-jährigen Schüler aus Lohr geht wohl in die entscheidende Phase. Am Freitag sollen noch einige Zeugen vor der Jugendkammer vernommen werden. Anschließend will das Gericht mit den Plädoyers beginnen.
Es bleibt wohl weiterhin die Frage zu klären, ob der mittlerweile 15-jährige Angeklagte seinen Mitschüler kaltblütig ermordet hat oder sich der Schuss durch ein Gerangel gelöst hat.
Ein Urteil könnte dann bereits am 5. August fallen. Sollte der 15-Jährige tatsächlich wegen Mordes verurteilt werden liegt das Höchstmaß der Jugendstrafe bei zehn Jahren.
Sicherungsverwahrung wäre unter engen Voraussetzungen möglich. Sie kann verhängt werden, wenn das Gericht davon ausgeht, dass der Angeklagte auch nach Verbüßung der Haft gefährlich für andere Menschen wäre. Dann müsste er weiter im Gefängnis bleiben.
Der Prozess läuft von Beginn an, wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten nicht öffentlich.
Zum Hintergrund
Der 15-jährige Angeklagte soll sich im September 2023 mit seinem Mitschüler in den Schulgärten in Lohr verabredet haben. Dort soll er ihm dann in den Kopf geschossen haben.
Lange war nicht klar wie der Schüler an die Waffe gekommen ist. Die hatte er wohl von seinem 66-jährigen Nachbarn. Er selbst konnte nicht befragt, da er kurze Zeit später verstarb. Seine Tochter konnte nicht aufklären wie er an die Waffe gekommen ist.