Würzburg: Landkreis muss radikal sparen
Dem Landkreis Würzburg geht das Geld aus. Wenn er jetzt nicht radikal spart, droht bis Ende 2027 eine Überschuldung, teilt das Landratsamt jetzt mit. Deswegen wurde jetzt eine Haushaltssperre angeordnet. Bedeutet: Eigentlich geplante Investitionen könnten damit doch nicht getätigt werden.
Die finanzielle Situation habe sich in den letzten Jahren stetig verschlechtert – unter anderem seien die Kosten für die Jugendhilfe massiv gestiegen, für die Unterbringung von Geflüchteten floss viel Geld, daneben seien die Personalkosten durch neue Tarifverträge erhöht worden.
Eine Teilschuld sieht das Landratsamt in seiner Pressemitteilung auch beim Kreistag. Der habe Sparmaßnahmen nur teilweise mitgetragen und eine kostendeckende Erhöhung der Kreisumlage abgelehnt. Das ist der prozentuale Anteil der Einnahmen, den die Gemeinden an den Landkreis abgeben müssen, um gemeinsame Aufgaben zu finanzieren.
Die Lage sei prekär. Ohne weitere Sparmaßnahmen würde der Schuldenberg des Landkreises von derzeit rund 21 Millionen bis zum Ende des Jahres auf 50 Millionen Euro ansteigen. Bis Ende 2027 würde er – wegen dringend notwendiger Investitionen in die Schulen – bei 85 Millionen Euro liegen.
Neben dem harten Sparkurs im eigenen Haus fordert Landrat Thomas Eberth aber auch Unterstützung aus der Politik. Schließlich fehlen allein in der Finanzierung der Main-Klinik in Ochsenfurt, des ÖPNV und beim Betreiben der Geflüchteten-Unterkünfte mehrere Millionen Euro.