Würzburg / Karlstadt: Mutmaßliche Entführer schweigen vor Gericht
Nach einer brutalen Entführung am helllichten Tag in Karlstadt müssen sich drei Männer seit Dienstag vor dem Würzburger Landgericht verantworten. Doch die mutmaßlichen Entführer schweigen zu den Vorwürfen. Das Trio ist wohl Teil einer größeren Tätergruppe.
Die drei angeklagten Georgier sollen im November 2023 einen damals 33-jährigen Syrer in Karlstadt in einen Kleintransporter gezerrt haben – gegen seinen Willen und unter Vorhalt eines Messers. Fünf Tage lang hielten sie den 33-Jährigen wohl an verschiedenen Orten fest. Sie misshandelten ihn unter anderem mit einem Metallstock, der Syrer soll weder Essen noch genug zu trinken bekommen haben.
Laut Anklage verlangten die Entführer teils von ihm und seinem Bruder Geld - bis zu einer halben Million - teils ohne Währungsangabe und teils ohne den Grund der Forderung zu nennen. Zu einer Zahlung kam es nie.
Am Ende ließen sie den 33-Jährigen in der Nähe des Bahnhofs im Baden-Württembergischen Sinsheim laufen. Dort holte ihn ein Verwandter ab und brachte ihn in eine Klinik in Würzburg.
Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage bis November angesetzt. Die drei Georgier sind wegen erpresserischen Menschenraubs, versuchter räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Was genau hinter der Entführung steckt, ist weiterhin unklar.