Würzburg: Indizien belasten Angeklagten im Cold Case Wiesenfeld schwer
Nach eineinhalb Wochen Pause beschäftigt sich das Würzburger Landgericht am Donnerstag wieder mit der Frage, wer vor über 30 Jahren ein 13-jähriges Mädchen in Wiesenfeld umgebracht hat. Angeklagt ist ein 47 Jahre alter Mann.
Um der Wahrheit ein Stück näher zu kommen sind am neunten Prozesstag weitere Zeugen geladen, die wohl zur Tatzeit etwas beobachtet haben und Angaben zum Angeklagten machen können.
Am Freitag steht dann ein Test der Polizei im Mittelpunkt der Verhandlung, der vor wenigen Jahren am Originaltatort durchgeführt wurde. Mit Hilfe eines Sonars wurden dabei Hilferufe nachgestellt, die Zeugen zur Tatzeit in 200 Metern Entfernung gehört haben wollen. Zudem soll auch ein Sachverständiger des Bayerischen Landeskriminalamtes aussagen.
Zum Hintergrund
Der Angeklagte 47 Jahre alte Mann schweigt weiterhin, allerdings belasten ihn immer mehr Indizien und Aussagen. So haben beispielsweise Rechtsmediziner die DNA des Angeklagten auf dem Slip des Opfers gefunden.
Zudem haben mehrere Zeugen den 47-Jährigen belastet. Gegenüber seinem Ausbilder soll der die Tat gestanden haben. Kurz darauf sei er dann aber wieder zurückgerudert und habe das Geständnis als Spaß abgetan. Zwei weitere Zeugen soll er aufgefordert haben, ihm ein falsches Alibi für die Tat zu geben.
Das Gericht und die Staatsanwaltschaft appellierten immer wieder an den Angeklagten sein Schweigen zu brechen. Er war zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt, deshalb findet der Prozess zum größten Teil ohne Öffentlichkeit statt.
Laut Staatsanwaltschaft ist das 13-jährige Mädchen im Jahr 1993 auf einem Reiterhof in Wiesenfeld bei Karlstadt misshandelt, gewürgt und dann getötet worden.