Würzburg: Ein Jahr Videoüberwachung – Polizei zieht positive Bilanz
Seit einem Jahr werden zwei zentrale Schwerpunkte für Straften in Würzburg überwacht – der Barbarossaplatz und der Bahnhofsvorplatz. Jetzt zieht die Polizei eine positive Bilanz.
So hätte die Videoüberwachung vor allem dabei geholfen Straftaten aufzuklären. Insgesamt wurden im letzten Jahr 193 Videoüberwachungen durchgeführt. So konnten Täter ermittelt und Tathergänge nachvollzogen werden.
Beispielsweise im April 2024 am Bahnhofsvorplatz: Zwei Männer hatten brutal auf einen weiteren Mann eingeschlagen, bis dieser bewusstlos auf dem Boden lag. Mithilfe der Videoaufzeichnung konnten die Täter ermittelt und wegen des versuchten Totschlags gegen sie ermittelt werden.
Zahl der Straftaten trotz Videoüberwachung nicht gesunken
Auch wenn die Aufklärungsrate gestiegen ist, die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr quasi gleichgeblieben.
Am Barbarossaplatz gab es einen leichten Anstieg von knapp fünf Prozent. Die Zahl der Körperverletzungen ist dagegen deutlich, um 20 Prozent, gesunken.
Am Bahnhofsvorplatz wurden 20 Prozent mehr Fälle registriert – das hängt laut Polizei aber auch mehr der stärkeren Überwachung zusammen.
Prävention funktioniert
Die Echtzeit Übertragung der Bilder hilft der Polizei dabei schnell in brenzliche Situationen einzugreifen. So konnten, laut Polizei, im vergangenen Jahr viele Straftaten verhindert werden.
Beispielsweise im November 2023: Etwa 20 Personen sind hier am Barbarossaplatz aneinandergeraten. Weil die Streife schnell vor Ort war konnte die Situation aufgelöst werden und es kam zu keiner Straftat.
Anwohner sind zufrieden
Auch Anwohner berichten positiv von der Entwicklung am Barbarossaplatz. So hätten sie deutlich weniger Notrufe als vor der Überwachung absetzten müssen. Auch die großen Gruppen, die sich früher in diesem Bereich aufgehalten haben, sind nur noch selten dort. Im Allgemeinen fühlen sich die Anwohner auch deutlich sicherer, so die Polizei.
Abschließende Bewertung steht noch aus
In den nächsten Jahren soll laut des Polizeipräsidiums Unterfranken eine abschließende Bewertung zur Entwicklung der Straftaten an den beiden Plätzen gemacht werden. Die erste Bilanz bestätigt aber, dass die Videoüberwachung ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit war. Gleichzeitig aber auch für ein Sicherheitskonzept.
Zum Hintergrund
Die Kameras wurden vor einem Jahr am Bahnhofsvorplatz und am Barbarossaplatz in Würzburg angebracht. Die beiden Orte hatten sich zu echten Schwerpunkten für Kriminalität entwickelt.
Die Kameras übertragen die Bilder in Echtzeit an die Polizei. Die Beamten haben also die Chance Situationen live, gleichzeitig aber auch rückwirkend zu sehen.
Ziel der Überwachung ist es, Straftaten zu verhindern und aufzuklären. Zusätzlich sollen sich aber auch die Menschen sicherer fühlen.