Unterfranken: Rückkehr zur Wehrpflicht - das sagen Unterfrankens Politiker
Am Mittwoch hat Verteidigungsminister Pistorius seine Pläne für eine Rückkehr zum Wehrdienst vorgestellt. Bei den Bundestagsabgeordneten aus Unterfranken zeichnet sich ein vergleichsweise ähnliches Bild ab.
Bernd Rützel von der SPD findet die Idee grundsätzlich gut. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht, wie sie zuvor war, hält er für unrealistisch, da das Personal zur Ausbildung und die Einrichtungen zur Musterung fehlen. Besonders wichtig ist in seinen Augen ein freiwilliges, attraktives Angebot mit Anreizen für junge Menschen zu schaffen sowie Männer wie Frauen gleichermaßen anzusprechen.
Niklas Wagener von den Grünen begrüßt die Idee ebenfalls, in der aktuellen Bedrohungslage sei es der richtige Schritt. Längerfristig fordert er auch im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit ein Gesellschaftsjahr einzuführen, der Wehrdienst wäre eine Säule davon.
Hoffmann nennt das Modell "Wehrpflichtchen"
Alexander Hoffmann von der CSU nennt das aktuelle Modell ein „Wehrpflichtchen“, er würde sich direkt das Modell des Gesellschaftsjahres wünschen. Offenbar sei es der Ampel-Koalition aber lediglich gelungen sich auf das „Wehrdienstchen“ als Kompromiss zu verständigen.
Klaus Ernst vom BSW lehnt die Wehrpflicht ab
Ganz anders dagegen Klaus Ernst vom Bündnis Sahra Wagenknecht. Er lehnt eine Rückkehr zum Wehrdienst ab, kein Mensch sollte zum militärischen Dienst gezwungen werden. Die jetzigen Pläne von Pistorius seien die Vorstufe einer allgemeinen Wehrpflicht. Eine Armee sollte aber auf Freiwilligkeit beruhen.
Andrew Ullmann von der FDP schaffte es aus zeitlichen Gründen nicht, auf die Frage zur Wehrpflicht zu antworten.
Was plant Verteidigungsminister Pistorius?
Bundesverteidigungsminister Pistorius will das Reservistenkontingent schrittweise von 60.000 auf 260.000 aufstocken. Dazu sollen unter anderem jährlich mehrere hunderttausend junge Menschen, die 18 werden, einen Fragebogen zu Bereitschaft und Fähigkeit zu dienen, ausfüllen – Männer verpflichtend, Frauen freiwillig. Ein Teil von ihnen wird zur Musterung eingeladen
