Mainfranken: Regenbogenflaggen als Zeichen der Solidarität in der Region
Die Region zeigt Solidarität und setzt ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz - die Stadt Kitzingen hat am Mittwoch Regenbogenflaggen gehisst. Auch in Würzburg wehen die bunten Flaggen bereits. Hintergrund ist ein Urteil des europäischen Fußballverbands (UEFA). Dieser hatte sich gegen eine Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Allianz Arena am Mittwochabend ausgesprochen. Dort trifft die Nationalmannschaft auf ihren Gruppengegner Ungarn. Staatschef Orban hatte vor kurzem ein Gesetz in Ungarn gebilligt, dass die sexuelle Aufklärung für Kinder und Jugendliche einschränkt im Hinblick auf Homo- und Transsexualität.
Heino Gövert, vom Queer Pride Würzburg e.V., ist enttäuscht über das Urteil der UEFA. Es hätte ein Zeichen gegen Homophobie gesetzt werden können – die UEFA sei aber eingeknickt.
Alexander Hoffmann, Bundestagsabgeordneter der CSU, sieht das anders. Er meint, dass bei der Europameisterschaft der Fußball im Vordergrund stehen sollte. Er meint, Deutschland solle nicht immer als „Lehrmeister Europas“ fungieren. Zu einem anderen Zeitpunkt habe er nichts gegen eine regenbogenfarbene Arena – aber alle ungarischen Leute mit der Politik Ungarns gleichzusetzen sei nicht in Ordnung.
Auch die Würzburger Innenstadt schmücken rund 30 Regenbogenflaggen – unter anderem wehen die bunten Fahnen an den Straßenbahnen, in der Domstraße und am Rathaus. Die Stadt hatte die Flaggen schon vor einigen Tagen im Vorfeld des Christopher Street Days am Wochenende gehisst.
Die LGBTIQ-Szene fordert auch in Würzburg mehr Toleranz. Traditionell finden zum Wochenende des Christopher Street Days Paraden, Partys und Protestaktionen statt - mit denen auf die Rechte der Homo-, Bi- und Transsexuellen hingewiesen werden soll. Wegen Corona wird das ganze auch dieses Jahr im kleinen Rahmen abgehalten und auch nur mit Vor-Anmeldung. Der Pride Month steht dafür, dass Menschen stolz auf auf sich sein können, egal welche sexuelle Identität und Orientierung sie haben.