Würzburg: Wohl keine schnelle Entscheidung im Fall Kelvin
Eine Entscheidung innerhalb weniger Tage wird es im Fall Kelvin wohl eher nicht geben. Dem gebürtigen Nigerianer droht die Abschiebung, obwohl er in Würzburg bestens integriert ist. Sein Fall liegt nun beim Petitionsausschuss des bayerischen Landtags. Wann der sich damit befassen wird ist aktuell noch unklar, noch seien nicht alle nötigen Unterlagen vorhanden, erklärte ein Sprecher im Gespräch mit unserer Redaktion. Ziel der Petition ist es, Kelvin doch noch ein Bleiberecht in Deutschland zu ermöglichen.
Gericht genehmigt Abschiebung
Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hatte am Donnerstag einer Abschiebung des Mannes zugestimmt, gegen die Entscheidung sind keine Rechtsmittel mehr möglich.
Die Zentrale Ausländerbehörde der Regierung von Unterfranken wollte Kelvin abschieben, sein Asylantrag sei 2020 abgelehnt worden, eine Duldung abgelaufen. Diese Entscheidung hatte das Verwaltungsgericht in Würzburg im November ausgesetzt, dagegen hatte die ZAB Einspruch eingelegt.
Freunde Kelvins sind entsetzt
Freunde und Unterstützer Kelvins sind über die geplante Abschiebung entsetzt und organisieren schon seit Monaten den Protest. Der Nigerianer erfülle genau das, was sich die Politik unter einer gelungenen Integration vorstelle.
Er habe hier einen Schulabschluss gemacht und 2021 eine Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen. Auch privat sei längst in Deutschland angekommen, unter anderem spielt er Fußball beim SV Heidingsfeld.