Würzburg: Talavera wird ab Sommer kostenpflichtig
Das Parken auf der Talavera wird kostenpflichtig. Das hat der Würzburger Stadtrat am späten Donnerstagabend mehrheitlich beschlossen – mit 27 zu 21 Stimmen. So wird die halbe Stunde ab Juni 2022 30 Cent kosten. Der Tageshöchstsatz liegt bei 9 Euro. Der Entscheidung war eine lange Diskussion im Stadtrat vorangegangen. Vor der Sitzung hatte der Handel für eine sozialverträgliche Lösung demonstriert.
Auch in den letzten Tagen hatte das Thema hohe Wellen geschlagen. Landrat Thomas Eberth hatte zwar betont, dass die Bewirtschaftung der Talavera eine Sache der Stadt sei, es aber gut gewesen wäre, im Vorfeld der Diskussion den Landkreis mit ins Boot zu holen.
Ein Bündnis von mehreren Stadtratsfraktionen hatte die Bewirtschaftung ins Gespräch gebracht. Dabei waren zunächst 50 Cent pro halbe Stunde im Gespräch. Gegenwind gab es von vielen Seiten. Binnen weniger Tage hatten mehr als 8.500 Menschen eine Online-Petition gegen die Parkgebühren unterschrieben. Auch der Handel und die IHK äußerten Kritik. Daraufhin ruderte das Bündnis zurück.
Die Talavera ist nicht nur für die Würzburger ein wichtiger Parkplatz, sondern auch für Pendler aus den Landkreisen Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen.
Parkgebühren auf der Talavera als Teil des Verkehrskonzepts
Die Parkgebühren auf der Würzburger Talavera sind Teil des Verkehrskonzepts „Besser leben im Bischofshut“. Das Bündnis hatte das Konzept im Herbst 2021 auf den Weg gebracht – jetzt hat der Stadtrat in mehreren Teilabstimmungen erste Maßnahmen daraus beschlossen.
Parkgebühren-Reform kommt ebenfalls
Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität in der Würzburger Innenstadt durch weniger Autos zu steigern. Dafür sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Neben der Bewirtschaftung der Talavera, sollen neue Parkzonen und Tarife in der Innenstadt eingeführt werden. Dabei gilt: Je zentraler ein Parkplatz, desto teurer soll er werden. Im Kernbereich sollen die Kosten bei 2,40 Euro pro Stunde liegen.
Weitere Schritte in Planung
Außerdem ist für später angedacht, rund 485 Straßenparkplätze in der Innenstadt zu entfernen. Das betrifft nicht Anwohner- und Behindertenparkplätze. Dafür sollen mehr als 750 zusätzliche Stellplätze in Parkhäusern entstehen.
Weiter sieht das Konzept vor, Park & Ride Angebote zu schaffen und den ÖPNV attraktiver zu machen – zum Beispiel in dem Parkscheine als Fahrkarte genutzt werden können.
