Würzburg: Mikrobiologe über drohende Corona-Herbstwelle
Von Mittwoch bis Donnerstag kommen die Gesundheitsminister der Länder mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zusammen, um über die künftige Corona-Strategie zu sprechen. Wegen einer drohenden Corona-Welle im Herbst werden die Rufe nach strengeren Schutzmaßnahmen lauter – unter anderem aus Bayern.
Heftigere Corona-Wellen zu erwarten
Auch der Mikrobiologe Prof. Dr. Oliver Kurzai vom Würzburger Uniklinikum geht davon aus, dass wir im Herbst und Winter wieder heftigere Corona-Wellen erleben werden. Die Infektionszahlen werden weiter steigen.
Die Kliniken könnten wieder an ihre Belastungsgrenze stoßen. Allerdings weniger wegen schwerer Krankheitsverläufe bei Covid-Patienten. Sondern wegen zahlreicher Ausfälle beim Personal, so der Mikrobiologe.
Laut Kurzai sei deshalb davon auszugehen, dass wir wieder Corona-Schutzmaßnahmen brauchen werden. Beispielsweise die Maskenpflicht in Innenräumen.
Ende der kostenlosen Corona-Tests verfrüht
Daneben hält der Mikrobiologe das geplante Ende der kostenlosen Corona-Bürgertests zu verfrüht. Ab 1. Juli sollen die ja eigentlich etwas kosten – sofern die Testverordnung nicht verlängert wird.
Laut Kurzai haben die kostenlosen Schnelltests bislang einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet – das sollen sie auch im Herbst tun. Dann werden sich wohl wieder viele Menschen testen lassen wollen. Ärzte allein können die Nachfrage dann nicht stemmen, so der Mikrobiologe.
Anders sieht das wiederum bei den Impfzentren aus. Die könnten abgebaut werden: Beim Impfen gebe es in den Arztpraxen inzwischen eine gewisse Logistik.
