Würzburg: Medikamentenengpass hält weiter an
Fiebersäfte und -Zäpfchen, Beta-Blocker und Antibiotika – bei diesen Medikamenten gibt es aktuell einen Engpass in vielen Apotheken in der Region.
Mehrere Gründe für Engpass
Laut Dr. Wolfgang Schiedermair, Sprecher des Apothekerverbands in Würzburg, gibt es dafür mehrere Gründe: Viele rezeptfreie Medikamente seien in Deutschland zu günstig. Weil solche Medikamente in anderen Ländern deutlich teurer verkauft werden können, würden diese Länder bevorzugt beliefert.
Zusätzlich rollt gerade eine Erkältungswelle über Deutschland, entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Medikamenten. Nicht auszuschließen sei auch, dass die Menschen anfangen Medikamente zu hamstern. In einigen Apotheken wurde eine Höchstzahl an herausgegebenen Medikamenten pro Person bestimmt.
Warnung vor "Medikamenten-Flohmärkten"
Von privatem Medikamententausch – so genannten Medikamenten-Flohmärkten – rät Schiedermair ab. Höchstens in Notfall und in Absprache mit einem Apotheker. Für Laien sei es ansonsten nicht abzuschätzen, wie Medikamente wirken, wenn beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde.
Besserung mittelfristig in Sicht
Besserung könnte laut Schiedermair aber schon in Sicht sein. Die Produktion von Arzneimitteln dauert zwar einige Monate, aber die Produktionspläne werden abgearbeitet. Ausreichend Medikamente stehen dann wohl bald wieder zur Verfügung.