Würzburg / Lohr: Angeklagter 15-Jähriger gesteht Kopfschuss
Erstmals seit seiner Festnahme hat ein wegen Mordes angeklagter 15-Jähriger gestanden, seinen 14-jährigen Mitschüler in Lohr mit einem Kopfschuss getötet zu haben.
Der Angeklagte ließ am Montagmittag vor dem Würzburger Landgericht eine entsprechende Erklärung durch seine Verteidiger verlesen. Der Schuss sei allerdings nicht geplant gewesen, sondern aus der Situation heraus entstanden. Ferner erklärte der Angeklagte in dieser Erklärung, ihm tue alles sehr leid und er wünschte, er könne alles rückgängig machen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 15-Jährige die Tat aus Mordlust begangen habe und dem US-Serienmörder Jeffrey Dahmer nacheifern wollte.
Weil der Angeklagte jugendlich ist, findet der Prozess hinter verschlossenen Türen statt. Bei Mord beträgt das Höchstmaß der Jugendstrafe zehn Jahre. Sicherungsverwahrung ist unter engen Voraussetzungen möglich.
Überraschender Wechsel in der Verteidigung
Unterdessen gab es einen Wechsel in der Verteidigung. Bisher wurde der 15-Jährige von zwei Münchner Anwälten und einem Würzburger Anwalt vertreten. Offenbar war der Angeklagte aber unzufrieden unter anderem mit der Verteidigungsstrategie der beiden Münchner. An deren Stelle rückt ein weiterer Würzburger Anwalt.
Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt - dann soll ein Polizeibeamter aussagen.