Unterfranken: Kliniken schlagen Alarm
Die Kliniken in der Region schlagen Alarm. Die finanziellen Probleme sind zu groß, kaum ein Haus schreibt noch schwarze Zahlen. Drüber haben die kommunalen und frei-gemeinnützigen Krankenhäuser am Dienstagabend bei einem gemeinsamen Treffen informiert.
Kliniken geht das Geld aus
Die Inflation und die gestiegenen Kosten für Personal und medizinisches Equipment lassen die Ausgaben der Häuser in die Höhe schnellen – gleichzeitig nehmen die Kliniken zu wenig ein, ihnen geht das Geld aus.
Die Kliniken können die gestiegen Kosten nämlich nicht einfach weitergeben – sie legen die Preise für Behandlungen nicht selbst fest, sondern bekommen eine Art Fixbetrag, den sie bei der Kasse abrechnen.
Für einen Behandlungsfall bekommen die Krankenhäuser aktuell rund 4.000 Euro – je nach Aufwand der Behandlung kann der Betrag variieren.
Um den Klinikunterhalt einigermaßen finanzieren zu können, müsste der Fixbetrag aber um vier Prozent erhöht werden, so die unterfränkischen Kliniken.
Stattdessen müssen die Krankenhäuser auf die Gelder ihrer Träger oder Kommunen zurückgreifen – und das könne nicht lange gut gehen, so die Kliniken. Das Geld fehlt schließlich dann an anderer Stelle: Beispielweise in Kindergärten, im Straßenbau oder bei sozialen Projekten.
Überbrückungsfinanzierung gefordert
Noch bekommen die Patienten wenig von der angespannten Situation mit. Dass das so bleibt, müsse die Politik handeln – da sind sich die Häuser in Unterfranken einig. Andernfalls drohen Krankenhausschließungen. Es brauche eine Überbrückungsfinanzierung. Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Lauterbach könnte die Probleme der Kliniken teilweise lösen – doch sie werde wohl zu spät kommen.
Zur geplanten Krankenhausreform zählt unter anderem eine Abkehr von den Fallpauschalen, wonach die Häuser nach durchgeführten Behandlungen bezahlt werden. Künftig sollen Kliniken Geld dafür erhalten, dass sie bestimmte Leistungen anbieten – selbst dann, wenn sie sie nicht immer erbringen.