Unterfranken: Darum bleiben die Apotheken am Nachmittag geschlossen
Wer am Mittwochnachmittag in die Apotheke möchte, der wird wohl vorübergehend vor geschlossenen Türen stehen.
Auch in Unterfranken beteiligen sich die Apotheken am bundesweiten Apotheken-Protesttag. Deswegen haben so gut wie alle in der Region von 13 bis 16 Uhr geschlossen, so Dr. Michael Sax vom Unterfränkischen Apothekerverband.
Für Kunden bedeutet das: Wer während des Streiks etwas aus der Apotheke braucht, der muss sich an die Notdienstapotheken wenden. Die haben in diesem Zeitraum geöffnet. In Würzburg beispielsweise sind das die Adalbero-Apotheke in der Sanderau und die Neue Apotheke in Lengfeld. Hier geht’s zu den Notfallapotheken in der Nähe.
Warum schließen Apotheken?
Laut Sax müssen immer mehr Apotheken schließen – vor zehn Jahren gab es in Unterfranken noch rund 350 Apotheken, inzwischen sind es 308.
Die Apotheken können die Kosten nicht mehr decken, so Sax. Die Inflation belaste die Apotheken – genauso wie die stetig steigenden Personal- und Energiekosten.
Gleichzeitig habe sich das Honorar für verschreibungspflichtige Medikamente seit Jahren nicht verändert. An einer Packung verdienen die Apotheken 8,35 Euro – um die Kosten zu decken, müsste das Honorar auf zwölf Euro angehoben werden, so Sax.
Um auf diese angespannte Situation aufmerksam zu machen, schließen die Apotheken am Mittwochnachmittag ihre Türen – in dieser Zeit wollen sie sich beim Deutschen Apothekertag in Düsseldorf online dazuschalten und Bundesgesundheitsminister Lauterbach mit ihren Forderungen konfrontieren.
Denn: Dadurch, dass immer mehr Apotheken schließen, werde auch die Patientenversorgung gefährdet, so Sax.