Schweinfurt: Stadt kippt Landesgartenschau 2026
Schweinfurt steigt aus der Landesgartenschau 2026 aus. Oberbürgermeister Sebastian Remelé hat am Mittwoch angekündigt, dass der Stadtrat in der kommenden Woche darüber entscheiden soll. Die finanzielle Belastung für die Stadt wäre schlicht zu hoch, so Remelé, gerade weil durch die Ukraine- und Energiekrise die Kosten in vielen Bereichen explodieren.
So sei man im Oktober 2020 von einem städtischen Anteil an der Landesgartenschau von rund 8 Millionen Euro ausgegangen. Bei der neuesten Kostenschätzung im September habe sich dieser Anteil auf 19 Millionen Euro erhöht, also mehr als verdoppelt.
Es sterbe damit ein Projekt, das weit über Schweinfurts Grenzen hinaus Strahlkraft entfaltet hätte, bedauert der Oberbürgermeister. Geplant war die ehemaligen Ledward Barracks im Nordwesten der Stadt umzuwandeln.
Es gilt als sicher, dass der Stadtrat dem Ausstieg aus der Landesgartenschau zustimmt. Schon im Sommer hatten mehrere Fraktionen die Landesgartenschau kippen wollen, das war an den Stimmen von CSU und Grünen gescheitert.
Für die Absage der Landesgartenschau muss die Stadt eine mittlere sechsstellige Summe zahlen.
Die Ledward Barracks sollen nach dem Willen Remelés dennoch umgestaltet werden, wenn auch deutlich langsamer und in einer anderen Form als bisher geplant. Man werde dem Stadtrat einen Alternativplan vorlegen.
Als mahnendes Beispiel dürfte Schweinfurt auch die Landesgartenschau 2018 in Würzburg gegolten haben. Statt der erwarteten eine Million Besucher waren nur rund 700.000 gekommen. Gleichzeitig musste die Stadt wegen der großen Hitze noch zusätzliche Kosten stemmen. Am Ende stand ein Minus von rund 5 Millionen Euro, das Würzburg ausgleichen musste.