Mainfranken: IHK sieht Wirtschaft durch Erweiterung des Trinkwasserschutzgebiets gefährdet
Das Schutzgebiet um die Zeller Trinkwasserquellen soll deutlich größer werden. Aktuell werden die Pläne in mehreren Schritten vorgestellt. Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Würzburg/Schweinfurt (IHK) könnte das Wasserschutzgebiet allerdings eine enorme Belastung für die heimische Wirtschaft werden.
Einerseits sei zwar die Sicherung des Trinkwasserbedarfs enorm wichtig, trotzdem dürfe laut IHK der Schutz von Gewässern nicht in Konkurrenz zur Wirtschaft stehen. Durch eine Erweiterung könnte die Nutzung von erneuerbaren Energien eingeschränkt werden. Beispielsweise wäre dort Geothermie in einem Schutzgebiet nicht mehr möglich. Die IHK fordert vor allem schnelle Planungssicherheit für die Wirtschaft.
Außerdem soll die Bauwirtschaft nicht weiter belastet werden. Das wäre aber der Fall, wenn die benötigten Rohstoffe nicht mehr regional gewonnen werden können. Die Rohstoffe müssten dann aus dem Ausland bezogen werden, was wiederum die Erfüllung der Klimaziele erschweren würde. Hintergrund ist, dass Knauf in diesem Bereich ein Gips-Bergwerk bauen möchte. Inwieweit das möglich ist, ist noch umstritten.
Ausgangssituation
Das Trinkwasserschutzgebiet im Landkreis Würzburg soll von acht auf 66 Quadratkilometer ausgeweitet werden – das wäre damit das zweitgrößte Wasserschutzgebiet in Bayern. Aktuell werden rund 160.000 Menschen mit dem Wasser der Zeller Quellen versorgt. Um die Trinkwasserversorgung auch in den nächsten Jahren verlässlich zu sichern, ist die Ausweitung sehr wichtig, so der Bund Naturschutz.
Seit Mai hat das Projekt bereits die Planreife erreicht. Zukünftige Vorhaben in diesem Bereich müssen die Anforderungen an ein Wasserschutzgebiet erfüllen, auch wenn dieses noch nicht eingerichtet ist.