Mainfranken: Überflutungen nach Starkregen - vor allem Kreis Kitzingen betroffen
Ein Gewitter mit heftigem Starkregen ist am Samstagabend über Teile Mainfrankens gezogen. In der Folge kam es zu hunderten Einsätzen für die Feuerwehren. Eine Person ist verletzt worden.
Update vom 02. Juni 19 Uhr:
Die Lage im Landkreis Kitzingen beruhigt sich langsam. Das hat das Landratsamt Kitzingen am Sonntagabend mitgeteilt.
Gegen 18 Uhr liefen im Stadtgebiet Kitzingen nach drei Einsätze. Diese hatten die Einsatzkräfte aber schnell im Griff.
Derzeit sind noch über 150 Einsatzkräfte im Landkreis Kitzingen im Einsatz.
Kurz nach 18 Uhr hat Landrätin Bischof die Vorstufe eines Katastrophenfalls aufgehoben.
Das ist passiert
Schwerpunkt war der Landkreis Kitzingen. Vor allem in der Stadt Kitzingen kam es zu Überflutungen. Mehrere Häuser sind aktuell nicht mehr bewohnbar. Ein Haus könnte unterspült worden sein.
Im Stadtgebiet Kitzingen und auch im Landkreis sind Straßen überflutet. Zahlreiche Keller sind voll Wasser gelaufen, Bäume wurden unterspült und stürzten um. Auch Autos wurden teilweise weggespült.
Im Kitzinger Ortsteil Hohenfeld gab es einen Hangrutsch. Die Einsatzkräfte versuchen auch an anderen Stellen solche Hangrutsche zu verhindern.
In Obervolkach ist eine Person im Zuge des Unwetters leicht verletzt worden und wurde in einer Klinik ambulant behandelt.
Bei Volkach musste die Feuerwehr eine Schafsherde mit Booten retten. Menschen kamen nach bisherigem Stand nicht zu Schaden.
Zahlreiche Einsätze gab es auch im Raum Castell und Iphofen. Bei Wiesentheid drohte in der Nacht zum Sonntag ein Damm zu brechen.
Auch im südlichen Landkreis Würzburg, im Raum Ochsenfurt, gab es zahlreiche Einsatzstellen. In der Mainklinik Ochsenfurt wurde der Keller überflutet. Der Klinikbetrieb ist aber nicht beeinträchtigt.
Teilweise wird mit Aufräumen begonnen
Während die Einsatzkräfte vielerorts noch aktiv im Einsatz sind, kann stellenweise bereits mit dem Aufräumen begonnen werden. Straßen müssen von Schlamm und Geröll befreit werden.
In zahlreichen Haushalten müssen Keller ausgeräumt werden.
Weiter Unwetter-Warnung
Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor Gewittern mit starkem Regen. Eine entsprechende Vorab-Information gilt derzeit bis in die Nacht von Sonntag auf Montag.
Die Integrierte Leitstelle richtet sich auf weitere mögliche Probleme ein und hat erneut weiteres Personal in Alarmbereitschaft versetzt. So können im Ernstfall mehr Notrufe entgegengenommen werden.
Hochwasserwarnungen:
Bereits seit Samstag gilt eine Hochwasserwarnung für den Raum Würzburg. Am Sonntagmorgen wurde sie auch für den Landkreis Main-Spessart ausgegeben. Durch den Dauerregen können die Pegel von Flüssen und Bächen steigen.
Vor allem betroffen ist der Main: Hier wird erwartet, dass in der Nacht zum Montag die Hochwassermeldestufe 1 erreicht werden könnte.
Eine Vorab-Hochwasserwarnung für den Landkreis Kitzingen ist inzwischen aufgehoben worden. Die Pegel des Castellbach und der Schwarzach werden im Lauf des Tages sinken.
Tipps der Feuerwehr:
Die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr in Würzburg hat Verhaltenstipps veröffentlicht:
1. Verfolgen Sie aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen und informieren Sie Mitmenschen die gerade nicht vor Ort sind.
2. Menschenleben gehen vor Sachwerten!
3. Retten Sie zuerst sich selbst. Rufen Sie Hilfe, wenn Sie nicht mehr gefährdet sind
4. Vermeiden Sie unter allen Umständen das Betreten von Räumen und Bereichen, in denen das Hochwasser bereits hineingelaufen ist; Türen lassen sich häufig durch den hohen Wasserdruck nicht mehr öffnen – Sie sitzen in einer lebensbedrohlichen Falle!
5. Sprechen Sie die Aufgabenverteilung für den Ernstfall mit allen Familienmitgliedern ab.
6. Gehen Sie nicht in Ihren Keller, wenn Wasser eingedrungen ist – es besteht die Gefahr eines Stromschlags! Dieses Fehlverhalten zählt zu einer der häufigsten Unfallursachen bei Hochwasser/Rückstau, meist mit Todesfolge.
7. Fahren Sie nicht zum Fluss oder in überflutete Bereiche. "Hochwassertourismus" gefährdet Ihre Sicherheit und behindert die Einsatzkräfte.
8. Beachten Sie Absperrungen und Anweisungen der Einsatzkräfte. Betreten Sie keine überfluteten Straßen und Uferbereiche! Diese können unterspült sein!
Transparenzhinweis: In einer vorhergehenden Version dieser Meldung war davon die Rede, dass der Katastrophenfall im Kreis Kitzingen ausgerufen wurde. Das ist nicht korrekt. Es handelt sich um eine Vorstufe. Wir haben die Angabe korrigiert.