Mainfranken: Fachkräftemangel in der Region
Deutschlands Arbeitsmarkt braucht dringend Zuwanderung aus dem Ausland, um den Fachkräftemangel beheben zu können. Das bestätigt auf Nachfrage auch die IHK Würzburg-Schweinfurt.
Rund 20.000 Fachkräfte fehlten der mainfränkischen Wirtschaft über alle Branchen hinweg zuletzt. Dies bedeutet einen Bruttowertschöpfungsverlust von mehreren hundert Millionen Euro.
Die Gründe dafür seien vielfältig. Die Gastro- und Veranstaltungsbranche hat viel Personal durch Corona verloren, die Autobranche steckt mitten in der Transformation und die Energiewende verlangt nach Fachkräften aus verschiedenen technischen Berufen.
Ausländische Fachkräfte könnten helfen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesregierung, so die IHK. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen.
Bereits jetzt besitzt jeder zehnte Beschäftigte in Mainfranken keine deutsche Staatsbürgerschaft. Rund 23.000 ausländische Fachkräfte leben und arbeiten in der Region. Davon besitzt jeder Zweite die Staatsbürgerschaft eines Landes außerhalb der Europäischen Union.
Unternehmen reagieren
Eine interessante Auswirkung hat diese Entwicklung auch auf den Ausbildungsmarkt. Während vor einigen Jahren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer noch kämpfen mussten, um einen Job zu bekommen und sich für Unternehmen interessant zu machen, hat sich das Verhältnis mittlerweile in vielen Bereichen umgedreht.
Daher seien die Unternehmen in der Region bemüht, sich möglichst attraktiv für junge Menschen zu machen, so die IHK. Das führe zu verschiedenen Angeboten, wie flexiblen Arbeitszeiten, Arbeiten von zuhause oder im Ausland, betriebsinterner Krankenversicherung, Firmenauto- oder Fahrrad, Sport- und Freizeitangeboten und von Unternehmen organisierten Sprachkursen.