Mainfranken: Abiturienten bekommen Ihre Zeugnisse
Die rund 3.500 Abiturienten in Unterfranken betreten am Freitag zum letzten Mal ihre Schulen – sie bekommen ihr Abiturzeugnis, damit endet ihre Schulzeit.
Gleichzeitig ist es ein ganz besonderer Jahrgang. Es ist das letzte Abitur nach acht Jahren, das G8. Es war 2003 eingeführt worden, um einen schnelleren Einstieg in Studium oder Beruf zu ermöglichen. Wegen stetig wachsender Kritik war der Freistaat dann aber doch zum Abi nach neun Jahren zurückgekehrt. So wurde immer wieder der deutlich höhere Druck auf die Schüler kritisiert. Außerdem hatten viele ihr Abi in der Tasche und waren noch nicht mal 18 Jahre alt. Immer wieder wurde davon gesprochen, den Schülern werde ihre Jugend gestohlen, die für die Entwicklung der Persönlichkeit extrem wichtig sei.
Das wiederum führt zur kuriosen Situation, dass es im kommenden Jahr keinen regulären Abiturjahrgang geben wird. Bayernweit werden gerade mal 5.000 Schülerinnen und Schüler ihr Abi schreiben. Sie haben entweder das Abi nicht geschafft oder im G9 eine Klasse übersprungen. Zum Vergleich: In einem regulären Abiturjahrgang sind es meist um die 35.000 Schüler.
Bei der Einführung des G8 war es zur umgekehrten Situation gekommen. Damals schrieben der letzte G9 und der erste G8 Jahrgang gleichzeitig ihr Abitur. Viele Schulen standen vor dem Problem, geeignete Räume dafür zu finden.
Die deutlich niedrigeren Abiturientenzahlen werden sich nächstes Jahr auch am regionalen Ausbildungsmarkt bemerkbar machen. Laut IHK Würzburg-Schweinfurt werden sich die Betriebe dann verstärkt vor allem auf Real- und Mittelschulabsolventen konzentrieren müssen.