Gemünden: Urteil im Bahngleis-Prozess gefallen
Weil sie Plakate über ein Bahngleis gespannt haben, hat das Amtsgericht Gemünden am Freitag zwei mutmaßliche Querdenker zu Haftstrafen verurteilt. Der 38-Jährige muss ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis. Seine 61 Jahre alte Komplizin bekam neun Monate – ausgesetzt auf Bewährung. Außerdem muss sie insgesamt 1.500 Euro zahlen.
Die beiden hatten sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Duo hatte im Januar mehrere Plakate über die Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen gespannt – wohl aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen. Ein aus Schweinfurt kommender ICE hatte eine der Planen durchfahren. Der Lockführer legte eine Notbremsung ein, verletzt wurde aber niemand. Der Triebwagen wurde beschädigt. Die Plakate hatten vor einem angeblichen Gleisbruch gewarnt. Auf dem letzten Plakat stand "Dieses Mal FAKE".