Drogen, Waffen, Luxusgüter - so siehts in den Würzburger Asservatenkammern aus
Mehrere Kilo Kokain, eine Axt, ein Baseballschläger, winzige Handys und herrenlose Fahrräder. Das und vieles mehr findet sich in den Asservatenräumen der Würzburger Staatsanwaltschaft.
Drogen auf Platz 1
Über 16.000 Asservate haben im vergangenen Jahr ihren Weg hierhin gefunden, nachdem die Polizei sie zuvor beschlagnahmt hat. Das meiste davon sind Betäubungsmittel, also beispielsweise Marihuana, Kokain und Amphetamin. Mit rund 3.700 Asservaten entspricht das etwa einem Viertel aller im vergangenen Jahr eingelagerten Gegenstände und Substanzen.
Über 1.000 Computer und Handys
Mit etwas Abstand folgen auf Platz 2 Computer und Zubehör, beispielsweise aus Ermittlungen zu Kinderpornographie-Fällen, mit knapp 1.200 Asservaten. Während die großen PC-Tower früher noch sehr viel Platz brauchten, sind es heute meist deutlich kompaktere Laptops und Tablets, die bei den Asservaten landen.
Platz 3 geht an Handys und Zubehör. Dazu gehören beispielsweise kleine, etwa Streichholzschachtel-große Handys. Die werden über JVA-Mauern geworfen oder sollen teilweise auch in diversen Körperöffnungen transportiert zu den Gefangenen in Inneren gelangen.
Aber auch Waffen landen regelmäßig in den Lagerräumen der Justiz. 625 waren es im vergangenen Jahr, darunter Macheten, Messer, Nunchakus, Baseballschläger, Armbrüste und andere Schusswaffen.
Was passiert mit den Asservaten
Wie lange die Gegenstände in den Asservatenkammern lagern ist unterschiedlich und hängt vom dazugehörigen Verfahren ab. So kann es sein, dass beschlagnahmte Drogen oder Fahrräder das Justizgebäude nach einigen Wochen schon wieder verlassen.
Anders sieht es bei Beweismitteln aus, die beispielsweise zu einem ungeklärten Mord gehören. Die können dann auch mehrere Jahrzehnte hier lagern, bis das Verbrechen dann irgendwann hoffentlich doch noch aufgeklärt werden kann.
Aus dem Lager in den Gerichtssaal
Kommt es dann zum Prozess, können die eingelagerten Beweismittel in Augenschein genommen werden und kommen dann aus dem Regal in den Gerichtssaal. Sind die Verfahren dann rechtskräftig abgeschlossen, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie es weitergeht.
Entweder gehen die beschlagnahmten Stücke, wenn ihr Besitz legal ist, an die ursprünglichen Besitzer zurück. Findet sich niemand, der sie zurückhaben will, werden eingelagerte Gegenstände, wie beispielsweise Fahrräder versteigert. Waffen kommen zum LKA nach München und der Rest wird vernichtet.