Alternativ heiraten, jetzt erst recht!
Jeder kennt die klassische Hochzeitsfeier mit all ihren typischen Attributen. Das weiße Brautkleid gehört dazu, außerdem die Blumenkinder vor der Kirchentür oder dem Standesamt, die weiße Kutsche beziehungsweise das geschmückte Hochzeitsauto und natürlich der festlich geschmückte Saal, in dem es sich im großen Kreis ganz wunderbar feiern lässt. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie lässt allerdings immer mehr Paare umdenken: Feierlichkeiten im großen Kreis waren lange Zeit keine wirklich gute Idee, daher sind die möglichen Nachholtermine komplett überbucht. Aus dieser Not lässt sich allerdings eine Tugend machen: Wie wäre es mit einer komplett alternativen Hochzeit?
Das Sommerfest zu Hause
Vor allem in den Monaten Mai, Juni und September ist es an den Wochenenden schwierig, noch eine freie und bezahlbare Location für die Hochzeitsfeier zu bekommen. Insbesondere dann, wenn sie bestimmte Aspekte erfüllen soll, sodass man sich wie zu Hause fühlen kann. Aber Moment mal: Warum die Hochzeitseinladungen nicht einfach für eine Feier zu Hause versenden? Eine solche Idee lässt sich natürlich nur dort umsetzen, wo ausreichend Platz für alle Gäste ist. Wohl dem, der auf dem Bauernhof lebt oder ein großes Haus mit Garten sein Eigen nennt. Aber eigentlich gibt es auch immer jemanden im Umfeld, der seine Räumlichkeiten für einen solchen Anlass zur Verfügung stellt. Ein privat auf die Beine gestelltes Hochzeitsfest erfordert zwar etwas organisatorisches Talent. Dafür hat man aber bis ins kleinste Detail alles selbst in der Hand. Dies betrifft auch die Frage nach dem leiblichen Wohl der Feiernden. Kommen die Speisen aus der eigenen Küche, vom Catering-Service oder entscheidet man sich sogar für eine typische Mitbring-Party im XXL-Format? In der Danksagung nach der Hochzeit können und sollen die besonderen Gegebenheiten natürlich später ebenfalls Berücksichtigung finden.
Eine kleine Feier am Lieblingsort
Nicht viele Paare wohnen an ihrem Lieblingsort. Vielleicht liegt dieser an der Ostsee, in einem einsamen Tal in der Rhön oder im Süden Andalusiens? Es wäre logistisch und organisatorisch eine gewaltige Herausforderung, eine klassische Hochzeitsfeier, bei der durchaus 100 oder mehr Gäste zusammenkommen, an diesem Ort zu feiern. Anders sieht es allerdings aus, wenn man sich auf wenige enge Freunde und die nächsten Verwandten beschränkt. Außerdem muss man den schönsten Ort der Welt nicht unbedingt mit allen Bekannten teilen. Ein schöner Nebeneffekt: Trotz Reise- und Übernachtungskosten muss man für diese kleine Feier oft weniger Geld investieren als für die XXL-Hochzeit im Restaurant am eigenen Wohnort. Und die Erinnerungen an diese Hochzeit sind mindestens so schön wie bei der klassischen Feier.
Zu zweit ist es doch am schönsten
Es muss nicht die große Sause sein. Und streng genommen braucht es nicht einmal die Angehörigen. Dies gilt natürlich vor allem dann, wenn die Chemie ohnehin nicht die allerbeste ist. Warum sollte man dann den schönsten Tag des Lebens mit Leuten feiern, die es eigentlich gar nicht verdient haben? Aus formaler Sicht braucht man weder am Traualtar noch im Standesamt weitere Personen als das Brautpaar selbst. Der besondere Pluspunkt ist hier: Man kann ganz spontan heiraten. Und niemand muss gefragt werden, ob man für die Zeremonie lieber am eigenen Wohnort bleibt oder sie mit einer Traumreise verknüpft. Die spätere Information „Wir haben geheiratet!“ wird zwar für so manche Überraschung sorgen. Wenn aber ohnehin gar keine Gäste dabei waren, fühlt sich auch nachträglich niemand ausgeladen.
Die Mottoparty mit allen, die Spaß daran haben
Braucht es unbedingt das weiße Kleid? Muss der Hochzeitswalzer wirklich sein? Und kann man die obligatorische Torte nicht einfach durch Pizza ersetzen? Es gibt kein Gesetz, dass die Parameter bei einer Hochzeitsfeier bestimmt. Und wenn die Klischees dem Wesen des Brautpaares komplett zuwiderlaufen, lassen sie sich auch einfach ersetzen. Eine Hochzeit im Stil der 1920er Jahre? Eine Flower Power-, Fetisch-, Gothic-, Disco- oder Biker-Hochzeit? Vielleicht wird das Konzept nicht jedem aus dem Umfeld gefallen. Dafür zeigt sich auf diese Weise, wie tolerant Familienmitglieder und Freunde tatsächlich sind. Und für die eigene Hochzeit sollte man es vor allem sich selber Recht machen.