• Würzburg 106,9
  • Tel 0800 - 30 80 900
  • Kontakt

On Air

Jetzt anhören

Air Defender 23 - Infos zur Militär-Luftübung über Deutschland

10.06.2023, 09:00 Uhr in Stadtgespräch
Tornado Kampfjet
Foto: pixabay.com

Vom 12. bis zum 23. Juni findet die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Bestehen der NATO statt – vor allem in Deutschland.

Air Defender 23 heißt das Projekt und ein paar Zahlen verdeutlichen vielleicht den Umfang: seit 2018 laufen die Planungen dafür, aus 25 Ländern kommen insgesamt rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten mit über 200 Luftfahrzeugen.

Geübt werden verschiedene Manöver, Luftkämpfe, das Betanken in der Luft und die USA übt beispielsweise den Truppentransport nach Europa. Dabei soll es auch darum gehen, wie gut und schnell die beteiligten Länder und die NATO in Krisensituationen reagieren können.

Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um Air Defender 23:


Oft ist von einer NATO-Übung die Rede, stimmt das?

Ja und Nein – offiziell ist Air Defender 23 eine multinationale Militärübung unter der Leitung der Deutschen Luftwaffe.

Aber: Von 25 Nationen, die sich an der Übung beteiligen, sind 24 NATO-Mitglieder. Einziges Nicht-Nato-Mitglied ist Japan.

Und wie ein Sprecher der Luftwaffe bestätigt hat, werden bei der Übung Luftoperationen trainiert, die im Ernstfall, also wenn die NATO in ein Kriegsgeschehen eingreift, so stattfinden könnten.

Außerdem soll die Übung genutzt werden, um das Know-How unter den Nationen auszutauschen und gemeinsame Manöver zu fliegen.


Was bekommen wir davon mit?

Tatsächlich wohl eher wenig. Geübt wird hauptsächlich in drei eingerichteten Flugzonen in Deutschland. Die liegen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und beim Lechfeld in Bayern.

Zwar können vereinzelt Militärflugzeuge auch über Unterfranken fliegen, um zu den einzelnen Zonen zu kommen, laut der Luftwaffe werde man aber versuchen, den Fluglärm für die Bevölkerung außerhalb der Zonen möglichst gering zu halten.

Und auch zu großflächigen Flugausfällen wird es wohl eher nicht kommen. Zum einen können die Zivilflugzeuge die eingerichteten Zonen oft umfliegen. Falls nicht, können sich einzelne Flüge etwas verzögern.

Die Übungen finden aber auch nicht die ganze Zeit statt, sondern in jeder Zone nur immer einige Stunden und am Wochenende gar nicht.


Luftkämpfe klingt ja schon spannend, kann ich mir das irgendwo anschauen?

Auch das wahrscheinlich eher nicht. Wer sich für Flugzeuge interessiert kann während der Übung an den entsprechenden Flugplätzen zwar deutlich mehr und auch andere Modelle starten und landen sehen, als gewöhnlich, die Übungen selbst finden dann aber so weit oben statt, dass sie kaum zu sehen sein werden.